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Geologie

Die Geologie ist die Wissenschaft, welche sich u.a. mit dem Aufbau, der Zusammensetzung und der Entstehung der Erde befasst.

Anwendung finden diese Kenntnisse beispielsweise bei der Erstellung von Baugutachten, bei der Planung von Brunnen oder bei der Erkundung möglicher Rohstoffvorkommen. 

Der Staatliche Geologische Dienst (SGD) des Saarlandes bearbeitet in diesem Zusammenhang verschiedene Themengebiete, welche nachfolgend kurz erläutert sind:

Geologische Landesaufnahme

Die Geologische Landesaufnahme umfasst die Erfassung und ständige Aktualisierung der Kenntnisse über den geologischen Untergrund des Saarlandes. Diese Informationen stammen aus Kartierungen und Bohrungen, werden in Datenbanken abgelegt und in geologischen Karten dargestellt. Das Wissen zur geologischen Beschaffenheit des Untergrundes dient u.a. der Planung von Baumaßnahmen, der Erschließung von Grundwasser (Brunnen, Messstellen), der Erkundung von Rohstoffen, der Installation von Erdwärmesonden, bis hin zur hydrochemischen Beurteilung des Grundwassers (Grundwasserqualität).

GK100
Ausschnitt aus der geologischen Karte des Saarlandes Foto: LUA
Geologische Karten (gedruckt oder digital) ermöglichen jedermann den Zugriff auf die Informationen zum geologischen Untergrund um sie bspw. in Bauvorhaben oder wissenschaftlichen Projekten einzubeziehen.
Blattschnitte (Verfügbarkeit GK25)
Blattschnitte (Verfügbarkeit GK25): grün=verfügbar Foto: LUA

Die Geologische Karte im Maßstab 1:100.000 (GK100) steht über das Geoportal des Saarlandes digital zur Verfügung. Die gedruckte Version kann über das Landesamt für Umwelt– und Arbeitsschutz käuflich erworben werden.

Eine detailliertere Beschreibung liefert die Geologische Karte im Maßstab 1:25.000 (GK25). Diese ist auf gleichem Wege zu erhalten und aktuell für die links dargestellten Blätter verfügbar (nicht alle digital).



Ad-hoc AG Geologie: Geologische Kartieranleitung

Webportal der staatlichen gelogischen Dienste

Geologiedatengesetz (GeolDG)

Das Geologiedatengesetz (GeolDG), welches das Lagerstättengesetz ablöst, ist am 30.06.2020 in Kraft getreten. Es regelt die Übermittlung, dauerhafte Sicherung und öffentliche Bereitstellung geologischer Daten zur Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben, wie der geologischen Landesaufnahme.

Mit Hilfe des öffentlichen Zugangs zu diesen Daten werden neben der geologischen Landesaufnahme, Behörden und Personen zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben innerhalb des Bundes und der Länder unterstützt.

Das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) fungiert gemäß der Verordnung über Zuständigkeiten nach dem Geologiedatengesetz (GeolDGZustVSL) als Vollzugsbehörde und ist gemäß GeolDG für die Sicherung von Daten aus geologischen Untersuchungen für die geologische Landesaufnahme zuständig.

Im Zuge der Anzeige nach § 8 GeolDG sind nicht nur die Daten zu Bohrungen, sondern auch zu flächenhaft durchgeführten geologischen Untersuchungen, sowie Beschreibungen zu Schürfen, Aufschlüssen und Bergbauhalden der Behörde zu übermitteln.

Auf Grundlage des § 38 Absatz 1 Nummer 2 GeolDG wurde mit der Verordnung zur Durchführung des Geologiedatengesetzes (GeolDGDVSL), die Anwendung des Gesetzes auf Bohrungen, Baugrunduntersuchungen oder Rammsondierungen, die jeweils lediglich eine Tiefe von bis zu 10 Metern erreichen, geregelt. Demnach sind vorgenannte geologische Untersuchungen von der Anzeigepflicht nach GeolDG ausgenommen.

Geologische Daten im Sinne des GeolDG sind in geologischen Untersuchungen gewonnene Nachweisdaten, Fachdaten und Bewertungsdaten.

Hierbei sind nach § 3 Abs. 3 GeolDG

  • Nachweisdaten – Daten die geologische Untersuchungen persönlich, örtlich, zeitlich und allgemein inhaltlich zuordnen,
  • Fachdaten – Daten, die mittels Messungen und Aufnahmen gewonnen worden sind oder die mittels Messungen und Aufnahmen gewonnen und mit am Markt verfügbaren technischen Mitteln in vergleichbare und bewertungsfähige Daten aufbereitet worden sind,
  • Bewertungsdaten – Daten, Analysen, Einschätzungen und Schlussfolgerungen zu Fachdaten, insbesondere in Form von Gutachten, Studien oder räumlichen Modellen des geologischen Untergrunds einschließlich Vorratsberechnungen oder Daten zu sonstigen Nutzungspotenzialen des Untersuchungsgebiets beinhalten

Informationen zur Anzeige, Übermittlung und Bereitsstellung von geologischen Daten nach dem GeolDG / Formulare

Hydrogeologie

Die Hydrogeologie befasst sich mit dem Grundwasser, dessen Vorkommen, Erschließung (bspw. zur Trinkwassergewinnung) und Schutz. Im Fokus stehen dabei die Bewegung des Grundwassers durch die Lithosphäre, sowie seine chemische Zusammensetzung in Abhängigkeit zu den durchflossenen Gesteinen.

Basierend auf geologischen, hydraulischen und politischen Grenzen ist das Saarland in insgesamt 16 Grundwasserkörper unterteilt. Innerhalb dieser Grundwasserkörper wird der chemische und mengenmäßige Zustand des Grundwassers überwacht.

AG Hydrogeologie

Rohstoffgeologie

Dieser Bereich der Geologie umfasst die Erkundung von Bodenschätzen, d.h. mineralischen Rohstoffen, wie Sande und Kiese, oder auch Energierohstoffen, wie Braun- und Steinkohle, sowie der Beurteilung dieser Vorkommen.

Im 20. Jahrhundert lag der Schwerpunkt des Saarländischen Rohstoffabbaus noch auf der Förderung von Steinkohle, welche im Jahr 2012 schließlich eingestellt wurde. Heute konzentriert sich der Abbau im Saarland v.a. auf folgende oberflächennahe Rohstoffgruppen:

Abbau von Feldspat
Abbau von Feldspat Foto: LUA
  • Kies und Sand
  • Natursteine (Andesit, Rhyolith, Quarzit)
  • Naturwerksteine (Sandstein)
  • Feldspat
  • Kalkstein, Dolomitstein

Einen Überblick über die Rohstoffabbauflächen im Saarland kann über das Geoportal abgerufen werden.

Geotourismus/ Geotope

„Geotope sind erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und des Lebens vermitteln. Sie umfassen Aufschlüsse von Gesteinen, Böden, Mineralien und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen und natürliche Landschaftsteile.“ (SGD, 2018)

Aufgabe des Geologischen Dienstes des Saarlandes ist die Geotope aufzunehmen und hinsichtlich ihrem geowissenschaftlichen Wert und ihrer Schutzbedürftigkeit einzuordnen.

Im Saarland gibt es derzeit insgesamt 110 Geotope, das bekanntest von ihnen ist sicherlich die Saarschleife bei Mettlach.

Geotop in Lautzkirchen
Geotop "Am Roten Fels, Lautzkirchen": Ausbildung der Dünnschichten und Felssandsteine des Mittleren Buntsandsteins (Karlstal-Formation) Foto: LUA


Literatur/Quellen:
Weitere Informationen über die Lage der Geotope im Saarland können über das Geoportal bezogen werden.

SGD (2018) – Staatliche Geologische Dienste der Länder [Hrsg.] (2018): Arbeitsanleitung Geotopschutz in Deutschland: Leitfaden der Staatlichen Geologische Dienste der Länder der Bundesrepublik Deutschland. 2. Aktualisierte und ergänzte Aufl.: 136 S., 415 Abb., 2 Tab., 4 Anl.; Jena.

Aktuelle Projekte:

Aufbau einer neuen Bohrdatenbank und digitale Bereitstellung der Bohrdaten

Bohrdaten liefern Informationen zum geologischen Untergrund und stellen damit eine wichtige Datengrundlage für die Geologischen Dienste dar. Nach §3 Abs. 1 LagerstG müssen geologische Bohrungen in der Bundesrepublik Deutschland der zuständigen Behörde gemeldet und die Ergebnisse der Erkundungen mitgeteilt werden. Im Saarland liegt diese Zuständigkeit beim Landesamt für Umwelt– und Arbeitsschutz.

In diesem Projekt werden die vorliegenden Bohrdaten im SEP3 (SchichtErfassungsProgramm)–Format in einer GeODin®–Datenbank hinterlegt. Ziel ist es, die Daten anderen Behörden, Ingenieurbüros, Forschungsinstituten, usw. in einem einheitlichen Format digital für Projekte bereitstellen zu können.