| Landeszentrale für politische Bildung | Politische Bildung

„Gurs 1940“

Eine überregionale Ausstellung

Die Ausstellung „Gurs 1940“ befasst sich mit der Deportation von 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland am 22. Oktober 1940

Am 22. Oktober 1940 wurden 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland in das französische Internierungslager Gurs am Rand der Pyrenäen deportiert. Aus dem Saarland wurden an diesem Tag 134 Menschen verschleppt. Die Ausstellung „Gurs 1940“ dokumentiert dieses Ereignis und seine Hintergründe aus überregionaler Perspektive. Sie steht zudem allen Interessierten im Internet unter www.gurs1940.de zur Verfügung.

Gurs an einem regnerischen Tag im März 1941 Gurs an einem regnerischen Tag im März 1941
Das Foto zeigt die Ankunft von Frauen aus dem Lager Noé im Lager Gurs an einem regnerischen Tag im März 1941. Foto: Mémorial de la Shoah, Paris

Die Ausstellung wurde von der Bildungs- und Gedenkstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“ im Auftrag der Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie der „Arbeitsgemeinschaft badischer Städte und des Bezirksverbands Pfalz zur Unterhaltung und Pflege des Deportiertenfriedhofs in Gurs“ erstellt. Das Ausstellungsprojekt wird vom Auswärtigen Amt unterstützt und steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

„Die Schicksale der in Gurs internierten Menschen berichten von Emigration und Deportation, vom Leben und Überleben, aber auch vom Tod. Die Geschichte des Lagers Gurs ist ein elementarer Bestandteil der Geschichte des NS-Regimes in unserem Bundesland. Die Ausstellung der Bildungs- und Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz ergänzt mit ihrem überregionalen Blickwinkel auf wertvolle Weise die vorhandenen Forschungsergebnisse und Vermittlungsangebote im Saarland, wie sie auf der Internetplattform der Landeszentrale für politische Bildung www.gurs.saarland zusammengetragen werden“, unterstreicht die saarländische Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes, Christine Streichert-Clivot, die gesellschaftspolitische und erinnerungspädagogische Bedeutung der Ausstellung „Gurs 1940“. 

Die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes hat im Auftrag von Frau Ministerin Streichert-Clivot von der Ausstellung sechs Ausführungen im Fomat DIN A1 anfertigen lassen. Diese wurden jeweils den fünf saarländischen Landkreisen und dem Regionalverband Saarbrücken für den dauerhaften flexiblen Gebrauch kostenlos überlassen. Diese sind bei den Pressestellen der Landkreise sowie bei der VHS Saarbrücken für eine Ausleihe anzufragen.Für Schulen sowie mit dem Thema „Erinnerung an die NS-Zeit“ befassten Initiativen und Vereine ist die Ausleihe möglich und kostenlos. Die von der Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes erstellte und 2021 freigeschaltete Datenbank verzeichnet alle im Lager Gurs internierten Saarländerinnen und Saarländer. Zudem bietet die Landeszentrale unter dem Titel "Papiere" Lernmaterialien für Lehrende und Schüler:innen an. Diese beziehen die Ausstellung "Gurs 1940" wie auch die Datenbank mit ein.