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Kriegsgräberfürsorge

Dem LAS obliegt die Zuständigkeit für die Kriegsgräberfürsorge im Saarland. Diese beinhaltet die Pflege und Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

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Kriegsgräber und Ehrenfriedhöfe

Hierzu zählen Kriegsgräber in Ehrenfeldern auf kommunalen Friedhöfen und Ehrenfriedhöfe. Die Pflege der Ehrenfelder auf kommunalen Friedhöfen wird durch die entsprechenden Kommunen wahrgenommen. Das Landesamt ist hier zuständig für die Weitergabe der Pflegepauschalen des Bundes.

In direkter Pflege des Landesamtes stehen die fünf saarländischen Ehrenfriedhöfe:

  • Ehrenfriedhof Perl-Besch
  • Ehrenfriedhof Perl-Oberleuken
  • Ehrenfriedhof Weiskirchen
  • Ehrenfriedhof Elm-Sprengen
  • Ehrenfriedhof Reimsbach

Im Juni 2016 wurde der Ehrenfriedhof Dillingen-Diefflen entwidmet. Die hier befindlichen Gräber wurden auf den Ehrenfriedhof Perl – Besch umgebettet. In einem neuen Gräberfeld haben die Gefallenen dort ihre letzte Ruhe gefunden.

Auf allen Ehrenfriedhöfen befindet sich eine Gräberliste mit den Angaben zu den namentlich bekannten Verstorbenen sowie ein Besucherbuch. Allen Besuchern steht die Möglichkeit offen, ihre Gedanken und Wünsche zu Papier zu bringen.

Das zentrale Anliegen der Kriegsgräberpflege ist es, das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu bewahren und zum Frieden zu mahnen.

Ehrenfriedhof Perl-Besch

Diese Anlage ist der größte Ehrenfriedhof im Saarland. Hier ruhen 2.460 Tote, davon 1.510 deutsche gefallene Soldaten und zivile Kriegsopfer. 950 Kriegstote stammen aus anderen Nationen. Sie waren überwiegend Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene.

Der Friedhof liegt innerhalb einer ehemaligen Bunkerkette des damaligen Westwalls. Drei große Steinkreuze stehen auf einem gesprengten Bunker im hinteren Bereich der Anlage.

Die ersten gefallenen deutschen Soldaten, die von Kameraden schon 1939 zu Beginn des Krieges hier bestattet wurden, fielen in Gefechten mit der französischen Armee. Überwiegend wurden Gefallene der Schlacht im Winter 1944/45 um den „Orscholz-Riegel“ auf dem Friedhof bestattet. Die heutige Anlage liegt im Hinterland der damaligen Verteidigungslinie und wurde zwischen 1953 und 1963 nach den Entwürfen von Prof. Johann Daniel Thulesius angelegt.

Der Ehrenfriedhof Perl – Besch wurde in die Saarländische Denkmalliste aufgenommen und steht als Gartendenkmal unter Schutz.

Auf dem Ehrenfriedhof befinden sich drei Ehrenfelder:

  • Das deutsche Gräberfeld befindet sich rechts neben dem Hauptweg.
  • Das Gräberfeld der Kriegstoten fremder Nationen befindet sich links neben dem Hauptweg und wurde im Jahr 2011 grundlegend saniert. Hierbei deuten 600 kreuzförmige Grabsteine, die die Grabstellen wiedergeben, Umrisse eines Kirchenfensters an.
  • Unterhalb der Hochkreuze befindet sich das Diefflener Gräberfeld. Es wurde im Sommer 2016 nach der Schließung des Ehrenfriedhofes Dillingen – Diefflen angelegt. Die ehemals in Diefflen ruhenden Gefallenen wurden nach hier umgebettet.
Adresse: Tettinger Street, 66706 Perl
Gräberliste Diefflener Gräberfeld (PDF, 147KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Gräberliste deutsches Gräberfeld (PDF, 407KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Gräberliste Gräberfeld der Kriegstoten fremder Nationen (PDF, 200KB, Datei ist nicht barrierefrei)  

Ehrenfriedhof Perl-Oberleuken

Der Ehrenfriedhof liegt an der Mühlenstraße am Ortsausgang. Oberleuken befand sich während des 2. Weltkrieges mitten im Orscholz-Riegel.

Fast 80 Prozent des Dorfes wurden bei den Kämpfen zwischen Amerikanern und Deutschen zerstört. Noch heute erinnert der Ehrenfriedhof an diese dunklen Tage in der Geschichte von Oberleuken.

Mit einer Größe von 398 qm handelt es sich um den kleinsten Ehrenfriedhof im Saarland. Hier haben 35 deutsche Soldaten aus dem 2. Weltkrieg ihre letzte Ruhe gefunden. Sie alle sind im Winter 1944/45 in Oberleuken gefallen.

Adresse: Mühlenstraße 135, 66706 Perl
Gräberliste Oberleuken (PDF, 23KB, Datei ist nicht barrierefrei)  

Ehrenfriedhof Weiskirchen

Angelegt wurde der Friedhof bereits im Jahr 1939 auf historischem Boden, auf dem es bereits vor 1.500 Jahre eine fränkische Begräbnisstätte gab. Weiskirchen war 1939/40 und auch im Winter 1944/45 Hauptverbandsplatz der Wehrmacht. Die letzten Beisetzungen deutscher Soldaten wurden im März 1945 vorgenommen.

In den 1950er Jahren wurde der Friedhof durch Zubettungen aus dem Bliesgau erweitert. Insgesamt fanden hier 758 Gefallene aus dem Zweiten Weltkrieg ihre letzte Ruhe.

Auf einem Grundstück von 5.300 qm Größe befinden sich das Gräberfeld und ein Vorhof, die räumlich voneinander getrennt sind. Die Grabstellen sind durch Sandsteine gekennzeichnet, auf denen Bronzetafeln mit den Daten der Verstorbenen angebracht sind.

Adresse: Trierer Str., 66709 Weiskirchen
Gräberliste Weiskirchen (PDF, 577KB, Datei ist nicht barrierefrei)  

Ehrenfriedhof Elm-Sprengen

Bereits 1939 wurden die ersten Kriegsopfer in Wald hinter dem Ortsausgang von Sprengen beigesetzt. Ende des Zweiten Weltkrieges waren etwa 50 Gräber vorhanden, die von der Bevölkerung gepflegt wurden.

Im Jahre 1953 fand eine große Umbettung von Kriegstoten auf Zentralfriedhöfe statt. Durch die Umbettung erhöhte sich die Zahl der Gräber auf 1.014. Damit wurde die Kriegsgräberstätte zu einer der größten im Saarland.

Der Ehrenfriedhof Elm – Sprengen ist als Waldfriedhof konzipiert. Er liegt auf deiner leichten Anhöhe an der Köllner Straße am Ende von Elm – Sprengen. Auf einer Fläche von 5.631 qm gruppiert sich das Gräberfeld achtförmig um einen zentralen Gedenkplatz.

Adresse: Köllnerstr., 66773 Sprengen
Gräberliste Elm-Sprengen (PDF, 128KB, Datei ist nicht barrierefrei)  

Ehrenfriedhof Reimsbach

Gelegen an den Ausläufern des Hunsrücker Hochwaldes ist der Ehrenfriedhof Reimsbach die letzte Ruhestätte von 314 Kriegsopfern des 2. Weltkrieges verschiedener Nationalitäten.

Bereits im Jahr 1940 wurden hier Beisetzungen vorgenommen. Seine heutige Gestaltung erhielt die Anlage 1950. Im Jahre 2011 wurde eine grundlegende Sanierung des Ehrenfriedhofs unter Beibehaltung der ursprünglichen Gestaltung vorgenommen.

Auf einem Grundstück von 4.863 qm Größe befindet sich das Gräberfeld und ein Vorhof, die räumlich voneinander getrennt sind. Im Vorhof befindet sich eine Bronzestatue des saarländischen Bildhauers Oswald Hiery. Die frei dargestellten männlichen Körper sollen die Hilflosigkeit des Menschen vor dem gewaltsamen Tod symbolisieren.

Adresse: Kriegerfriedhofstraße, 66701 Beckingen OT. Reimsbach

Gräberliste Reimsbach (PDF, 360KB, Datei ist nicht barrierefrei)

S. Henning
Referatsleiterin A 4 - Träger der Sozialen Entschädigung - Traumaambulanz/Krankenbehandlung/Leistungen zur Teilhabe und bei Pflegebedürftigkeit/Besondere Leistungen im Einzelfall

Hochstraße 67
66115 Saarbrücken

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