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Echolot 13: Das Erbe

Das Erbe
Die Ausstellung zum Bergbau im Saarland

Zur Landesausstellung „Das Erbe“ ist ein 520 Seiten starker Katalog mit 34 Beiträgen von 23 Autoren sowie zahllosen farbigen Abbildungen erschienen. Mit diesem Band lassen sich sowohl die Eindrücke der Präsentation in der Redener Waschkaue vertiefen als auch Erkenntnisse über das große Thema „Bergbau im Saarland“ gewinnen.

Ausgabe: vergriffen

Preis: 24,80 EUR

Inhalt

Wer nach dem Besuch in Reden die Ausstellung noch einmal „mit dem Kopf“ durchlaufen möchte, wer Hintergründe zu den gezeigten Exponaten und Abteilungen der Schau erfahren oder den großen historischen Bogen von den Anfängen des saarländischen Bergbaus bis zu dessen Ende nachvollziehen möchte, der findet im Ausstellungskatalog die ideale Lektüre.

Man kann den Katalog als ein Erinnerungs- oder Bilderbuch lesen: Fast alle der gut 800 Exponate und Fotografien, die in der Ausstellung zu sehen sind, wird der Leser auch im Katalog wiederfinden. Weil die ganze Fülle der Exponatwelt bei einem Ausstellungsbesuch jedoch kaum erfasst werden kann, bietet der Katalog darüber hinaus die Möglichkeit, Dinge zu finden, die man in Reden „links liegen“ lassen musste. Weitere Seiten des „Erbes“ lassen sich somit im Nachhinein entdecken, um sie dann bei einem zweiten Besuch der Ausstellung zum saarländischen Bergbau „in natura“ bestaunen zu können.

Anders als in der Ausstellung, in der zugunsten der Erfahrung der authentischen Objektwelt mit Texten bewusst zurückhaltend operiert wurde, kann der am „Erbe“ Interessierte im Katalog viele Einzelheiten und Zusammenhänge zu den verschiedenen Themen des saarländischen Bergbaus und seiner Geschichte erfahren. Die Gliederung des Bandes greift in ihren fünf Großabschnitten auf die Chronologie des Bergbaus an  der Saar zurück. Sie beginnt mit einem Abschnitt über die Anfänge des staatlichen Abbaus im 18. Jahrhunderts, skizziert den Aufstieg zur industriellen Großproduktion (und mit ihr die Entstehung einer der führenden Industrieregionen Deutschlands), thematisiert die Geburt des Saarlandes im Kontext deutsch-französischer Konflikte, beleuchtet den langsamen Niedergang der saarländischen Montanindustrie und wagt abschließend einen Blick in die Zukunft, in die Zeit der vom Jahrhunderte langen Abbau gezeichneten Bergbaufolgelandschaft.

Stärker als der Rundgang durch die ehemalige Waschkaue akzentuiert der Katalog auch die systematischen Aspekte, die die Ausstellungsmacher bei der Konzeption ihrer Schau zum saarländischen Bergbau leiteten. Es sind die politischen und ökonomischen, die sozialen und technischen sowie die kulturellen und anthropologischen Dimensionen des Bergbaus: Sie finden sich in der Ausstellung immer wieder in einzelnen Objektgruppen; im Katalog kehren sie hingegen  mit unterschiedlicher thematischer Fokussierung in jedem Abschnitt wieder.

Vor diesem Hintergrund werden von den Fachleuten in ihren Katalogbeiträgen zum Beispiel die den saarländischen Bergbau betreffenden Fragen der Innovationen und der Architektur, der Sicherheit und der Sozialgesetzgebung, des Glaubens und der Geschlechterbeziehungen, des Alltags und des Landschaftsbildes diskutiert. So unterschiedlich alle diese Beiträge sein mögen, sie fügen sich schließlich doch zu einem facettenreichen Bild der vergangenen 250 Jahre, zu einem Bild, das deutlich macht, wie sehr das Saarland und seine Gesellschaft in diesem Vierteljahrtausend vom „schwarzen Gold“ geprägt worden sind.


Das Erbe
Die Ausstellung zum Bergbau im Saarland
Herausgegeben von Jürg Steiner, Ludwig Linsmayer, Paul Burgard und Reinhard Klimmt im Auftrag der IndustrieKultur Saar GmbH (= ECHOLOT. Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken, Band 13. Herausgegeben von Ludwig Linsmayer im Auftrag der Vereinigung zur Förderung des Landesarchivs Saarbrücken)
Saarbrücken 2012
ISBN: 978-3-9811672-7-6

vergriffen