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Großer Andrang beim Tag der Archive am 7. März

"Von der Depesche zum Denkmal. Der Deutsch-Französische Krieg in der regionalen Kommunikation" (07.03.2020)

Am Samstag, dem 7. März 2020, fand im Saarländischen Landesarchiv der diesjährige "Tag der Archive" statt. Wir freuten uns über ca. 150 Besucherinnen und Besucher, die an Führungen durch die Magazine des Landesarchivs teilnahmen und die Ausstellung zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 besuchten. Der Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges jährt sich 2020 zum 150. Mal. Das Saarländische Landesarchiv präsentiert aus diesem Anlass rund 80 Exponate aus seinen Beständen in einer Ausstellung mit dem Titel "Von der Depesche zum Denkmal. Der Deutsch-Französische Krieg in der regionalen Kommunikation" , die dieses Ereignis mit dem diesjährigen Motto „Kommunikation“ des bundesweiten „Tags der Archive“ verbunden hat.  So kann der deutsch-französische Krieg nicht nur als Folge einer gescheiterten diplomatischen Kommunikation gesehen werden, die in der Veröffentlichung der von Bismarck redigierten sogenannten Emser Depesche  in der Presse als Auslöser für die französische Kriegserklärung kulminierte. Militärs, Medien und Zivilbevölkerung bedienten sich auch während des Kriegs verschiedener Kommunikationsformen, um Informationen zu übermitteln, die eigenen Kriegsziele medial zu propagieren oder auch die erlebte Kriegswirklichkeit zu verarbeiten.

Besucher am Tag der Archive Tag der Archive 07.03.2020
Foto: Saarländisches Landesarchiv

Besucher der Ausstellung zum Krieg von 1870/1871 im Saarländischen Landesarchiv

Plakate, Zeitungsberichte, Bilder, Tagebücher und Feldpostbriefe – das sind nur einige der Objekte, die im Mittelpunkt der Ausstellung des Landesarchivs stehen.  In verschiedenen Abschnitten werden die Vorbereitung des Kriegs, der Kriegsverlauf, aber auch die unmittelbaren Auswirkungen der militärischen Ereignisse auf die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten beleuchtet. Teilweise erschütternde von Augenzeugen angefertigte Schriftstücke und Bilder machen den Tod auf dem Schlachtfeld und das Leid der zahllosen Verwundeten  greifbar. Petitionen, die sich in dicken Aktenbänden niederschlugen, zeigen das Ausmaß der Folgen, die der Krieg auf das unmittelbare alltägliche Leben der Zivilbevölkerung hatte. Das Leben der Soldaten im Feld, die Unterbringung in Biwaks und den Aufwand, der für die tägliche Versorgung der Truppen geleistet werden musste, spiegeln  Illustrationen in Zeitungen und Künstlerlithographien wider. Mehrere Exponate nehmen schließlich auch die rückblickende erinnerungspolitische Deutung der Jahre 1870/71 in den Blick.
Die Ausstellung vermittelt auf diese Weise einen lebendigen Eindruck von einem historischen Ereignis, das durch die Tatsache, dass mehrere Schlachten– darunter die bekannte Schlacht von Spichern vom 6. August 1870 – im deutsch-französischen Grenzgebiet  stattfanden, auch die Bevölkerung des heutigen Saarlands unmittelbar betraf.